Wer nach Science-Fiction-Anteilen im Werk H. P. Lovecrafts sucht, wird unzweifelhaft in der 1930 geschriebenen Erzählung Der Flüsterer im Dunkeln (The Whisperer in Darkness) fündig. Lovecraft entwird darin das Bild des Planeten Yuggoth am äußersten Rand des Sonnensystems, – ein bizarrer, lichtloser Ort und Heimat einer Spezies, die es – auf der Suche nach einem raren Gestein – ausgerechnet auf die Erde verschlägt. Hier betreiben die sogenannten Mi-Go oder (vielleicht besser gesagt) Yuggothianer seit undenklichen Zeiten Bergbau und haben aufgrund ihrer furchterregenden Fremdartigkeit Einzug in die Sagenkreise verschiedener Völker gefunden.
Mit Der Flüsterer im Dunkeln zieht Lovecraft alle Register seiner Erzählkunst. Die Handlung wird aus Sicht zweier Briefpartner geschildert und erhält durch das angeführte „Beweismaterial“ in Form von Fotos und Tonaufnahmen einen stark dokumentarischen Charakter. In verhängnisvoller Weise vermischen sich Augenzeugenberichte, Aberglauben und eine Art Verschwörungstheorie zu einem Sog, in den sich die Leserschaft bereitwillig hineinziehen lässt.
Lassen wir also die Jalousien herunter, löschen die Lampen und lauschen … lauschen … dem Flüsterer im Dunkeln!