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Schneller als geahnt findet sich für Lovecraft eine Lösung, wie er dem ungeliebten New York entfliehen kann. Wahrscheinlich von Familie Long über die desolate Lage ihres Neffen informiert, macht Tante Lillian Lovecraft das Angebot, zurück nach Providence zu kehren. Schon während der Rückkreise kennt seine Begeisterung keine Grenzen mehr. Zuhause angekommen, bessert sich seine allgemeine Laune und höchst zufrieden beginnt er, sein neues Domizil in der Barnes Street einzurichten.
In der Folgezeit hat Lovecraft einen Kreativitätsschub wie niemals zuvor oder danach. Wir sprechen (kurz) einige der Stories an, die er im Sommer und Herbst des Jahres 1926 verfasst. Daneben erwähnen wir weitere Versuche, die allgemeine finanzielle Lage zu verbessern. Uns steht nun eine Zeit bevor, in der wir der Entstehung seines Hauptwerks beiwohnen werden. Providence wird Lovecraft – von Reisen und Kurztrips abgesehen – bis zu seinem Tod nicht mehr verlassen.
Download: Arkham Insiders Folge 84 – Lovecraft zurück in Providence
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6. Mai 2017 um 23:29 Uhr
Ein veränderter Vorspann zum neuen Abschnitt? Kann man machen!
Zur Causa Loveman könnte ein Zitat von Peter Cannon aus seinem Essay „The Inklings, Lovecraft, and the Kalems“ interessant sein:
„Es scheint, als hätte kaum einer von Lovecrafts Freunden jemals seine grundsätzlichen Ansichten in Frage gestellt, weder brieflich noch im persönlichen Gespräch. Einige folgten möglicherweise seinen Ansichten, die anderen waren vielleicht eingeschüchtert von seiner verbalen Brillanz. Höchstens ein junger J. Vernon Shea mag ihn etwas aus der Reserve gelockt haben.“
Cannon spekuliert hier natürlich nur hinsichtlich dieses Sachverhalts, aber als profunder Kenner der Quellen ist seine Stimme sicherlich von Interesse.
7. Mai 2017 um 11:33 Uhr
Die Frage, wie seine Freunde zu den diskutablen Ansichten stand, ist berechtigt. Dass sie seinen Ansichten folgten, dafür gibt es (meines Wissens) wenig Beweise. Weder die so leidenschaftliche Glorifizierung der Vergangenheit noch die ebenso renitente Ablehnung von Einwanderern findet bei einem der Bekannten eine Entsprechung. Lovecraft ist und bleibt ein Einzelphänomen …
Axel
7. Mai 2017 um 12:11 Uhr
Es scheint so zu sein. Cannon stellt es in seiner Kurzgeschichte „Pulptime“ so dar, dass Lovecraft zu vielen Gelegenheiten und in Gesellschaft von Long und den restlichen Kalems zwar entsprechende Äußerungen tätigt, von den Gefährten aber niemand darauf eingeht. Einzig Morton gibt ihm in der Geschichte einmal Kontra hinsichtlich schwarzer Bürgerrechtler.
Es handelt sich dabei natürlich um eine fiktionalisierte Darstellung, allerdings kennt Cannon eben seinen Lovecraft in jeder Hinsicht scheinbar recht gut und im Vorwort zeigt F.B. Long sich auch soweit zufrieden mit Darstellung. Es war möglicherweise tatsächlich so, dass man in Kalem-Kreisen diese Facetten von HPL als unangenehme Schrullen abtat und seine Äußerungen regelmäßig ins Leere laufen ließ. Sicherlich überwogen die freundschaftlichen Vorteile seines restlichen Wesens und seine intellektuelle sowie literarische Außerordentlichkeit.