The Horror at Martin’s Beach und Four O’Clock sind zwei Kollaborationen zwischen H. P. Lovecraft und seiner (nachherigen) Frau Sonia H. Greene. Ihr verdanken wir bekanntlich viele Details aus Lovecrafts Biografie bzw. aus den Zeiten ihrer Ehe, nachzulesen in dem Text „The Private Life of H.P. Lovecraft“.
In diesem Aufsatz gibt Greene auch einen Einblick in die Vorgeschichte zu The Horror at Martin’s Beach, die auf ein Erlebnis während eines gemeinsamen Aufenthalts an der Küste von Massachusetts im Sommer 1922 zurückgeht. Eher im Unklaren liegt hingegen der Ursprung zu der skizzenhaften Erzählung Four O’Clock, die unterm Strich auch weniger bedeutsam ist als The Horror at Martin’s Beach.
An dieser Stelle möchten wir uns noch bei allen Hörer:innen bedanken, die an unserer Weihnachtsverlosung teilgenommen haben. Die 3 Gewinner stehen nunmehr fest und wurden von uns kontaktiert – auf dass sie ihren Lesestoff bald in Händen halten können.
Shownotes
- GM Factory: H. P. Lovecraft und Sonia Greene: Der Schrecken von Martins Beach (Hörbuch)
- Wikipedia: Orca, der Killerwal
- The Lovecraft Investigations: The Shadow over Innsmouth (BBC)
- arte: Das Seil (Miniserie)
16. Januar 2022 um 15:20 Uhr
Liebe Grüße vom Niederrhein,
als Filmnerd empfehle ich hier mal „The Endless“ der Gebrüder Moorhead. In dem Mysterythriller gibt es neben vielen anderen Lovecraftbezügen einen schönen Verweis auf „The Horror at Martins Beach“.
Hier veranstaltet eine Sekte ein Tauziehen im Rahmen einer Kultfeier, bei dem das Seil offenbar in der unendlichen Dunkelheit von einer unbekannten Macht gehalten wird.
Insgesamt ein stimmungsvoller, durchaus empfehlenswerter Film.
Wie immer Danke für die tolle Arbeit.
Michael
16. Januar 2022 um 18:05 Uhr
Hallo Michael,
hört sich gut an, vielen Dank für den Tipp! Übrigens werden wir uns demnächst den einen oder anderen lovecraftigen Film anschauen … aber mehr wird an dieser Steller nicht verraten.
Viele Grüße
Axel
16. Januar 2022 um 21:16 Uhr
Hallo, Axel.
Das klingt sehr gut.
Klar, für die vierte Staffel, gell …?
Wenn Ihr Tipps braucht….
Liebe Grüsse
Michael
18. Januar 2022 um 20:13 Uhr
The Horror at Martin’s Beach und Four O’Clock: Was kann man schreiben, außer eurem Urteil in Gänze zuzustimmen? Ersteres hat mir sehr gut gefallen, auch durchaus originell und dicht erzählt. Bei der zweiten Geschichte habe ich trotz der Kürze an vertane Leselebenszeit gedacht. So gesehen ein wenig strenger als ihr geurteilt. Und Dank für den Mediathek-Tipp, ist schon gespeichert.
Lena Selig
19. Januar 2022 um 10:48 Uhr
Hallo Lena,
„Ersteres hat mir sehr gut gefallen, auch durchaus originell und dicht erzählt.“
Willkommen im Club …
Viele Grüße
Axel
23. Januar 2022 um 15:08 Uhr
Danke für die Vostellung dieser Geschichten, die ich beide noch nicht kannte und mir im Nachhinein angehört habe.
Die 4 o’clock hat mir ganz gut gefallen: sie ist kurz und „schön“ pulpig.
Den Serien-Tipp habe ich sehr genossen.
23. Januar 2022 um 16:32 Uhr
Hallo Jim,
„Den Serien-Tipp habe ich sehr genossen.“ Freut uns zu hören, wir werden auch weiterhin Augen und Ohren aufhalten …
24. Januar 2022 um 11:25 Uhr
‚The Horror at Martin’s Beach‘ ist in der Tat eine feine Geschichte und Ihr habt mal wieder wohl alles dazu gesagt. Sie hat eine herrlich surreale Stimmung und treibt den Topos des ‚unseen Monster‘ quasi auf die Spitze. Und wer schon einmal nachts im Meer schwimmen war, und das Dunkel zwischen den Wellen gesehen hat, von dem man nie weiß, ob es sich wirklich nur um körperlose Schatten oder doch etwas anderes handelt sind, der kann solch nautischen Horror erst richtig schätzen.
Daher ein paar Gedanken, wie viel Einfluss hiervon in den Versatzteilen späterer Werke anderer Autoren und Filmemacher aufblinken, oder aus welch archetypischem Fundus die Geschichte sich selbst speisen mag.
Cineastisch mögen einem das unsichtbare Monster aus dem Klassiker ‚Alarm im Weltall / Forbidden Planet ‘ von 1956 einfallen, wie auch der hochinteressante und bereits genannte ‚The Endless‘, 2017.
Im B-Movie Bereich begegnet uns das riesenhafte, mondartig über dem Meer schwebende Auge in einer (besser: der einzigen) beeindruckenden Szene in Roger Corman’s ‚Monster from the Ocean Floor‘, 1954. Eine Bildersuche unter dem Filmtitel bei Google liefert genau diesen Shot als eines der ersten Ergebnisse.
Das Motiv des, Rache für seine Brut nehmenden Ungeheuers, findet sich ja spätestens seit Beowulfs Grendel und dessen Mutter immer wieder. Gleich zwei Filme aus dem internationalen Kaiju-Bereich fallen mir zu diesem Thema ein, die natürlich den Unsichtbarkeitsaspekt durch spektakuläre Reptilienrandale im lokalen Hochbau ersetzen, nämlich ‚Gorgo‘ (1961) und ‚Gappa – Frankensteins fliegende Monster‘ (1967). Ersterer ist eine britische(!) Produktion und beinhaltet auch gleich den geldgierigen Typus des Captain Orne in doppelter Ausführung, der lieber die Londoner Altstadt opfert, als die gefangene Attraktion aufzugeben.
Was ich allerdings als eindeutigen Bastard der Lovecraft/Greene-Story sehe – und bei manch einem mag sich jetzt die Nostalgie regen – ist das Hörspiel ‚Ungeheuer aus der Tiefe‘ aus der legendären 80er Jahre Grusel-Serie von EUROPA, geschrieben von Hans Gerhard Franciskowsky, alias H.G. Francis.
Ein, in diesem Fall durch radioaktiven Müll mutiertes Tentakelmonster, welches u.a. das Wetter mit Nebel beeinflusst und das auch psychische, hypnotische Kräfte besitzt, welche einzelne Personen aus einer unbedarften Touristengruppe manipulieren und sogar ins Meer und damit in den Untergang locken. Unheimliche Schreie und monströses Lachen von See her sind ebenso vorhanden, wie ‚ein schrrreckliches Auge‘ und sogar eine Variante des Tauziehens kommt vor, wenn auch hier der Held am Seil aus der Gefahrenzone zurückgeholt werden muss.
Auch Eurem Fazit zu ‚Vier Uhr‘ kann ich kaum etwas hinzufügen, außer dass ich das Gefühl habe, die Geschichte hätte als Gedicht besser funktioniert.
Besten Dank und alles Gute im neuen Jahr!