Wie eine komprimierte Version von Lovecrafts „Der Schatten aus der Zeit“ oder ein Derivat erscheint August Derleth‘ Story „Der Schatten aus dem All“. Die Geschichte schlägt jedoch am Ende einen überraschenden Haken und bietet unterm Strich mehr als einen Abklatsch des großartigen Vorbilds.
19. Januar 2025 um 22:12 Uhr
Um die Verwirrung aufzulösen kann ich Euch sagen, daß „The Ancestor“ von Euch noch nicht bearbeitet wurde.
Die Geschichte
„The Ancestor“ !1957)
von August Derleth und H. P. Lovecraft
Erschien auf deutsch unter dem Titel:
„Der Vorfahr“
übersetzt von Franz Rottensteiner im Suhrkamp-Band „Die dunkle Brüderschaft“
https://www.isfdb.org/cgi-bin/title.cgi?2344782
Es gab aber auch die Geschichte
„The Survivor“ (1954)
von August Derleth und H. P. Lovecraft
Sie erschien auf deutsch unter dem Titel:
„Der Nachkomme“
ebenfalls übersetzt von Franz Rottensteiner im obengenannten Suhrkamp-Band „Die dunkle Brüderschaft“
https://www.isfdb.org/cgi-bin/title.cgi?2344779
Diese habt Ihr bereits in Folge 208 besprochen:
https://arkhaminsiders.com/blog/2024/08/25/arkham-insiders-folge-208-august-derleth-und-h-p-lovecraft-the-survivor/
Um die Verwirrung jetzt doch wieder komplett zu machen sei erwähnt, daß es auch noch die Geschichte
„The Descendant“ (1926)
von H. P. Lovecraft
gab.
Sie erschien auf deutsch in zwei Übersetzungen:
„Der Nachkomme“
Übersetzt von Usch Kiausch für den Festa-Verlag, dort erschienen im Band „Die geliebten Toten“ und in „H. P. Lovecraft: Das Gesamtwerk“
https://www.isfdb.org/cgi-bin/title.cgi?2270331
und
„Der Sproß“
übersetzt von Franz Rottensteiner im Suhrkamp-Band „Azatoth“
https://www.isfdb.org/cgi-bin/title.cgi?3354689
Diese habt Ihr in Folge 150 besprochen
https://arkhaminsiders.com/blog/2020/09/27/arkham-insiders-folge-150-the-descendant/
Zwei Nachkommen, ein Vorfahr – Wer kennt sich da noch aus?
🙂
Greetings
Funduke
20. Januar 2025 um 08:55 Uhr
Danke, lieber Funduke, du bringst die Problematik auf den Punkt, schön zusammengefasst!
20. Januar 2025 um 04:33 Uhr
„The Shadow Out of Space“
findet man auf deutsch unter dem Titel:
„Der Schatten aus dem All“
in dem Band:
Die dunkle Brüderschaft
von und August W. Derleth und H. P. Lovecraft
Übersetzt von Franz Rottensteiner
Das Buch ist erhältlich auf der Homepage des Suhrkamp Verlages:
https://www.suhrkamp.de/buch/die-dunkle-bruederschaft-t-9783518377567
oder bei Amazon:
https://www.amazon.de/Die-dunkle-Br%C3%BCderschaft-Unheimliche-Geschichten/dp/3518377566
Große Rasse von Yith
im Wiki der Deutschen Lovecraft Gesellschaft:
https://www.deutschelovecraftgesellschaft.de/wiki/artikel/134-gro%C3%9Fe-rasse-von-yith/
Die Großen Alten
im Lovecraft Fandom Wiki:
https://lovecraft.fandom.com/de/wiki/Die_Gro%C3%9Fen_Alten
Cthulhu-Mythos
in der deutschen Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Cthulhu-Mythos
Die Titelillustration von Philippe Druillet findet man hier:
https://www.isfdb.org/cgi-bin/pl.cgi?529675
(für ein größeres Bild einfach auf das Vorschaubildchen klicken!)
Ich liebe Schwermetall! 🙂
Christian Brachthäuser:
Die grenzenlos einsame Seele
Eine Rezension des Buches findet man hier:
https://sebesta-seklit.net/2021/09/23/biographien-zur-phantastik-24-eine-grenzenlos-einsame-seele-christian-brachthaeuser/
Wo man es bekommt- Keine Ahnung. Eine Rarität halt eben!
Arkham Insiders Folge 167 – The Shadow out of Time
https://arkhaminsiders.com/blog/2021/08/01/arkham-insiders-folge-167-the-shadow-out-of-time/
Deutscher Wikipedia-Artikel zu:
„Der Schatten aus der Zeit“
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Schatten_aus_der_Zeit
H. P. Lovecrafts „Der Schatten aus der Zeit“
Auf deutsch gelesen von Gregor Schweitzer (GM-Factory)
https://www.youtube.com/watch?v=A5Aoeq8p8D8
Der Schatten aus der Zeit – H. P. Lovecraft
gelesen von Kati Winter
https://www.youtube.com/watch?v=2J44mieCEK8
Vielen Dank für die gut gelaunte und coole Folge.
Ich lasse mich von Eurer Entspanntheit, die ich nicht nur für Derleth-Stories, sondern für das Leben allgemein dringend brauche, gern anstecken.
Greetings
Funduke
20. Januar 2025 um 08:56 Uhr
„Ich lasse mich von Eurer Entspanntheit, die ich nicht nur für Derleth-Stories, sondern für das Leben allgemein dringend brauche, gern anstecken.“
So geht es uns wohl allen, wieder einmal besten Dank für die Rückmeldung und die Links.
Axel
21. Januar 2025 um 12:13 Uhr
Danke vorweg für die Richtigstellung zum Thema ‘Yith’ und der willkürlichen Namensgebung, welche auch den Wikipedia-Artikel zu ‘The Shadow out of Time’ postum und unbelegt heimsucht.
In diesem Zusammenhang möchte ich zudem anfügen, dass die pflanzlich-tierischen Mischorganismen in der modernen Interpretation quasi als Absolut gesehen werden, und nicht als eine von vielen Wirtsspezies, die sie bei Lovecraft ursprünglich darstellen.
Ich muss zugeben, es ist eine lange Weile her, dass ich ‘The Shadow out of Space’ gelesen habe und daher ganz Eurer Inhaltsangabe folge, aber meines Erachtens nach sind die beschriebenen Wesen der ‘Großen Rasse’ nur eine Zwischenstation für die eigentlichen, rein geistigen Entitäten, die munter durch Raum, Zeit und Hirne reisen.
Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, kamen diese Wesen bei Lovecraft einst in körperloser Form auf die Erde und fanden in den hybriden Wesen nur ideale Andockbedingungen für ihre Art ud nahmen sie kurzerhand in Besitz.
Sprich: Die materiellen Gefäße entstanden auf unserem Planeten, die Bewohner derselben jedoch in unbekannten Tiefen des Alls. Und, wie in ‘The Shadow out of Time’ erwähnt, bereiten sich diese wandernden Geister (oder Parasiten?) während Professor Peaslees Anwesenheit bereits darauf vor, ihre komplette Gesellschaft in jene Käferwesen zu verpflanzen, welche nach einer unbekannten Apokalypse auf die Menschheit als dominierende irdische Spezies folgen wird.
Ich persönlich fand diesen Aspekt der Originalgeschichte immer am faszinierendsten – und auch am unheimlichsten. Ein körperloses, enorm wissbegieriges Volk, das stoisch durch Raum und Zeit gleitet, millionenfach die Körper ganzer Arten in Beschlag nimmt, darin über lange Zeiträume hinweg gigantische Zivilisationen erschafft – und diese dann einfach verfallen lässt, wenn es in die nächste temporale Ebene weiterzieht.
Die Bindung an eine bestimmte Physis, und diese dadurch zum Ursprung und Ankerpunkt einer unheimlichen Bedrohung zu erklären, negiert den ganzen Aspekt der Unfassbarkeit und nimmt der Interpretation nicht nur Tiefe, sondern auch literarischen Spielraum.
Für mich ist dies wieder ein Beispiel für den Reflex vieler Autoren, Lovecrafts Werk greifbarer und ‘konsumfreundlicher’ zu machen. Ob nun aus dogmatischen Gründen, oder weil das eigene Vorstellungsvermögen schlicht nicht ausreicht, um die Verlorenheit und Unwichtigkeit des Menschen im All und das Unnennbare des kosmischen Horrors zuzulassen.
Und von den unsichtbaren, halbstofflichen Polypenwesen unter den schwarzen Türmen und deren angedeuteter Verbindung zu Cthulhu habe ich noch nicht einmal angefangen…
Korrigiert mich bitte, wenn ich etwas falsch erinnere.
21. Januar 2025 um 16:36 Uhr
Hi Nils,
„Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, kamen diese Wesen bei Lovecraft einst in körperloser Form auf die Erde und fanden in den hybriden Wesen nur ideale Andockbedingungen für ihre Art und nahmen sie kurzerhand in Besitz.
Sprich: Die materiellen Gefäße entstanden auf unserem Planeten, die Bewohner derselben jedoch in unbekannten Tiefen des Alls.“
Dieser Aspekt kommt durchaus auch bei Derleth vor (und wird von mir – kurz – erwähnt). Aber du hast Recht, die Konzentration ist mittlerweile total auf den monströsen Wesen, wie sie den Dunkelstern bevölkern: die sog. Yithianer oder die Große Rasse von Yith. Das eigentliche Konzept geht natürlich viel tiefer …
22. Januar 2025 um 18:44 Uhr
Danke, das muss ich dann leider überhört haben. Zumindest war Derleth dann nicht der Verursacher dieses speziellen Narrativs. Ein weiterer Punkt, der für ihn spricht.
5. Februar 2025 um 13:51 Uhr
Wollte nur vermerken, dass ich jetzt alle Folgen durchgemacht habe und tief beeindruckt von Eurer Arbeit bin.
Herzlichen Dank dafür!
5. Februar 2025 um 20:24 Uhr
„Alle Folgen“ – das hört sich sportlich an! Besten Dank für dein Interesse und die Aufmerksamkeit!