Mit dieser Folge stellen wir euch ein neues Format auf Sigma 2 Foxtrot vor: The Library of Madness, ein Podcast der Autorin Petra Grell, die in ihrer „Bibliothek des Wahnsinns“ in unregelmäßigen Abständen Autorinnen und Autoren vorstellen wird. Petra war bereits zu Gast bei den Arkham Insiders mit ihrem Roman Sonia: die Tochter des Erschaffers. Außerdem bespricht sie gelegentlich mit Mirko fantastische Stories, wie zuletzt von Edogawa Rampo: Der menschliche Sessel.

In ihrem ersten Podcast präsentiert Petra den rührigen G. S. Foster, der mit seiner Ghostwriterin Penny Archer eine unerschrockene Heldin ins Rennen schickt, die sich weltweit mit dämonischen Mächten konfrontiert sieht. Wer sich für den Autor hinter der Penny-Archer-Reihe und weiteren spannenden Büchern interessiert, findet entsprechende Infos in dem nun folgenden Interview, das Petra mit ihm geführt hat.

Autoreninterview G. S. Foster

1) Erzähl uns gerne etwas über dich. Was hat dich zum Schreiben gebracht?
Ich bin G. S. Foster (ja, das ist ein Pseudonym), bin 30 Jahre alt und komme aus Sachsen-Anhalt. Ich bin seit dem letzten Jahr freiberuflicher Autor und Texter und veröffentliche als Selfpublisher Romane im Bereich Horror und Thriller. Ich bin schon seit Kindheit ein begeisterter Leser und besonders in den letzten Jahren wuchs in mir der Wunsch, endlich mal ein eigenes Buch zu schreiben und zu veröffentlichen.

2) Welche Bücher liest du am liebsten und welche haben dich am meisten geprägt?
Da gibt es (zu) viele. Mein absoluter Lieblingsautor ist und bleibt allerdings mit großem AbstandStephen King. Ich weiß, es grenzt schon fast an ein Klischee, aber durch ihn habe ich meine Leidenschaft für Horror und Thriller entdeckt. Daher zählt er auch mit zu meinen größten Vorbildern, durch dessen Romane ich viel lernen durfte und mir auch bewusst das ein oder andere abgeschaut habe.

3) Hast du ein Schreibritual? Etwas was du immer tust bevor du dich in dein Manuskript vertiefst?
Bei mir fängt jedes Buch mit einem Titel an.
Danach stelle ich mir meistens eine „Was wäre wenn“-Frage, die ich mit einem Helden und einem Gegenspieler unterfüttere. Habe ich das alles beisammen, geht es für mich ans Plotten. Ich bin ein sehr großer Technik-Freak, aber beim Plotten bringt mich nichts und niemand vonder „alten Schule“ ab. Dann gibt es nur mich, meine Karteikarten und die drei Pinnwände in meinem Büro. Jede Pinnwand steht für einen Akt in meinem Buch und die werden dann meist über mehrere Wochen mit unzähligen Ideen für Szenen, Kapitel, Figuren, Nebenplots vollgepflastert. Wenn ich merke, dass ich so ein gewisses Fundament für meine Geschichte besitze (das sind so ca. 50-60 %), setzte ich mich an den PC und schreibe eine erste Outline, also eine Rohfassung. Die wird dann von mir mehrmals überarbeitet und ausgebaut, sodass daraus langsam in einem fließenden Übergang das Manuskript entsteht. Erst in diesem Stadium der Überarbeitung erfolgt auch dann für mich die tiefgreifende Recherche. Vorher verzichte ich noch weitestgehend darauf, da ich das Gefühl habe, mich hemmt das ständige Checken von Fakten, Daten und Details beim Plotten ungemein. Ich bin auch jemand, der sich beim Schreiben oft von seinem Plot sagen lässt, wenn es plötzlich in eine andere Richtung gehen soll. Meine Figuren hingegen halte ich immer an der kurzen Leine und erlaube ihnen kein Eigenleben. Da bin ich streng.

4) Woher bekommst du die Inspiration zu deinen Romanen?
Das passiert bei mir meistens automatisch und nebenbei. Sei es, wenn ich einen Film schaue, eine (Sach-)Buch oder Zeitungsartikel lese. Oft kommen mir auch beim Sport die besten Ideen. Wie gesagt, meist ist es die „Was wäre wenn“-Frage, die mir durch den Kopf schießt.

5) Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Das ist bei mir die gleiche Geschichte wie wohl bei vielen anderen Autoren auch; durchs Lesen. Ich liebe seit meiner Kindheit Bücher. Erst waren es die bekannten Märchen, dann Kinderbücher. Irgendwann kam ich dann zu Abenteuer- und Krimiromanen und bin letztendlich bei Horror und Thriller hängengeblieben. Wenn man so viel liest, kommt man irgendwann an einen Punkt, an dem es einen in den Fingern juckt und man es selbst versuchen will. Da ich den Mix aus übernatürlichem Horror und Thriller, den ich schreibe, nicht auf dem Buchmarkt gefunden habe, war es mir ein Bedürfnis, es selbst zu versuchen. Und bisher klappt es sehr gut.

6) Wie viel von sie selbst steckt in deinen Protagonisten?
Das schwankt. In der Hauptfigur meiner aktuellen Buchreihe stecken schon einige Charaktereigenschaften von mir. Bei manchen Nebenfiguren lasse ich teilweise etwas von mir und meinen persönlichen Ansichten einfließen. Aber gerade in den Charakteren überzeichneter, richtig fieser Gegenspielern finde ich mich natürlich nicht wirklich wieder.

7) Auf was können sich die Leser*innen im Jahr 2022 freuen?
Neben dem Release meines dritten Buches „Die Bestie im Central Park“ im Februar, plane ich dieses Jahr noch drei weitere Bücher meiner Penny-Archer-Reihe. Diese Reihe handelt von einer Ghostwriterin, die auf ihren Reisen rund um die Welt immer wieder in einen nervenaufreibenden Kampf gegen Geister, Dämonen und andere übernatürliche Mächte verwickelt wird.
Dann habe ich innerhalb von 14 Monaten sechs Romane veröffentlicht. Aktuell arbeite ich parallel an meinem ersten Einzelroman. Hier ist aber noch nicht klar, wann ich diesen veröffentlichen werde.

8) Welchen Tipp würdest du denjenigen geben, die auch ein Buch schreiben wollen?
Glaubt an euch! Wenn ihr eine Leidenschaft habt und damit Geld verdienen wollt, dann tut es. Ich bin kein großer Freund von Motivationssprüchen, aber gern lege ich euch mein Lieblingszitat ans Herz: „Failure is an option, but fear is not.“
Scheitern ist eine Option, aber Furcht ist keine!

9) Und zum Schluss, welches Zitat aus deinem Buch bekommst du nicht mehr aus deinem Kopf?
Aus „Der Geist eines Psychopathen“: Bis dass der Tod euch scheidet – dieses Zitat ist der erste Satz im Buch und bringt mit wenig Wörtern die Grundstimmung des Buches sofort perfekt herüber.

Aus „Der Dämon in den Dünen“: Tränen liefen ihm über das Gesicht und er schrie panisch aus voller Kehle, als er zurück in Richtung der Berge eilte. Sein Schreien war so laut, dass er das tiefe, grollende Lachen unter dem Wüstenboden nicht mehr mitbekam. Auch hier wird durch diese Sätze am Ende des Prologes von Band 2 sofort die Atmosphäre und der Gegenspieler des Buches etabliert.

Shownotes