Mit diesem Podcast beschließen wir Lovecrafts schmales aber intensives Werk: The Haunter of the Dark ist seine letzte, eigenständige Erzählung. Die originalgetreue Übersetzung als Jäger der Finsternis ist vielleicht nicht so treffend wie der etwas freier vergebene Titel Der leuchtende Trapezoeder (so heißt die Story bei Insel/Suhrkamp). Denn: Wer oder was dieser geheimnisvolle Jäger ist, bleibt etwas im Nebulösen. Das Hauptaugenmerk in der Geschichte liegt aber ohnehin auf anderen Aspekten. Wir haben wieder einmal einen mysteriösen Gegenstand (den oder das Trapezoeder), einen feinfühligen Protagonisten, dessen „Seelenheil“ in Gefahr ist sowie als weitere wichtige Darstellerin: die Stadt Providence. Kurz – The Haunter of the Dark ist eine durch und durch Lovecraft-typische Erzählung, die bei Fans und Forschung Wohlwollen genießt.
11. August 2021 um 19:03 Uhr
Wie könnt ihr eure treuen Zuhörer so verarschen
Meine Lieblingsfolgen waren Die Musik von Erich Zann, Nyarlathotep, Der Außenseiter usw oder die Interviews mit den ganzen verschiedenen Lovecraft Inspirierten Künstler über die Jahre.
Könntet ihr euch vorstellen eine Folge über die Inspirationen von Lovecraft wie Astronomie, Mythologie, Legenden, Geschichte etc zu machen? Oder auch über die Briefe da gibt es sicherlich auch noch einiges 😉
Grüße
11. August 2021 um 19:18 Uhr
Zu unserer Verteidigung können wir sagen: Wir haben die Sache ja schnell aufgelöst … ein bisschen Spannung sei uns auch mal gegönnt. 🙂
Danke für die Rückmeldung: es ist immer interessant zu sehen, was ankommt.
Deine Vorschläge sind alle überlegenswert, jedes Thema birgt auf jeden Fall genug Stoff. Kommt Zeit, kommt Rat!
Viele Grüße
11. August 2021 um 20:03 Uhr
Was ist denn eure Lieblingsfolge und Lieblingsstory? Würde mich mal Interessieren habt ja schon einige gemacht. Manchmal sind die Folgen besser als die Story er hat ja auch mal ins Klo gegriffen ehrlich gesagt 😀
12. August 2021 um 10:49 Uhr
Gute Frage … müssen wir mal durchspielen!
11. August 2021 um 20:05 Uhr
Ich habe bis zur Auflösung ernsthaft geglaubt, Ihr wollt die Lovecraft-Schiene jetzt beenden. Darum war ich beim ersten Hören erst mal traurig (auch wenn eine Wiederbelebung von Sigma-Foxtrot-Zero angekündigt wurde, was ein Ende der Arkham Insiders ja nur umso glaubwürdiger machte), und konnte die Folge erst beim zweiten Hören richtig geniessen.
Macht bitte noch viele Jahre weitere Arkham Insiders -Folgen.
Ich liebe diesen Podcast sehr.
Die Lovecraft-Stoffe haben einen wahnsinnig großen Einfluß auf die heutige (nicht nur Pop-) Kultur.
Sei es das Arkham Asylum in der DC-Comicwelt, oder das Necronomicron in der Evil Dead -Phantasiewelt:
Wenn irgendwas spannend und interessant ist, steckt unglaublich oft Lovecraft dahinter.
Ich will ja noch so viel hören!
Ich wünsche mir Folgen über die auf Lovecraft basierenden Rollenspiele.
Über die Computerspiele gab es zwar schon mal eine Folge, aber vielleicht kann man zu dem Thema noch mehr machen?
… Die diversen Verfilmungen, die guten und die schlechten….
Ich würde auch gern noch mehr zur Veröffentlichungshistorie, vielleicht sogar einen Mehrteiler zu Derleth hören.
Interessant wäre die Geschichte der Übersetzungen ins Deutsche und Veröffentlichungen von Suhrkamp und Festa, auch wenn diesbezüglich schon einiges angerissen wurde.
Superspannend wäre doch mal ein Interview mit Frank Festa. Das wäre echt megacool!
Ein Überblick über die ausserirdischen Völker in der Lovecraft -Welt.
Und und und bis ins Unendliche!
Oh Mann, ich werde jetzt echt gierig! Lechz! Lechz!
Ich sende Euch hiermit höchst positives Feedback.
Greetings
Funduke
12. August 2021 um 10:52 Uhr
Hallo Funduke,
besten Dank für dein Feedback und die vielen (lohenswerten) Vorschläge! Spontan gefällt mir die Idee mit den verschiedenen Übersetzungen sehr gut; ich erlaube mir einen Verweis auf einen Artikel, der das Thema schon einmal am Rande berührt hat:
https://www.deutschelovecraftgesellschaft.de/article/11-lovecrafter-online-001-h-p-lovecraft-im-spiegel-der-deutschen-verlagslandschaft/
Viele Grüße
Axel
16. August 2021 um 20:55 Uhr
Ich hatte damals gehofft, dass HPPodcraft nicht komplett die Spur verlassen würde. Vergeblich.
Insofern erschiene mir glaubwürdig, wenn auch unsere beiden deutschen Heroen vom rechten Wege abkämen… pardon… ihr Themenfeld erweiterten. Ganz ehrlich: Ich würde ihnen trotzdem weiter zuhören, solange die Themen interessant und die Herangehensweise brillant bliebe.
17. August 2021 um 06:28 Uhr
Hallo Wolf,
mit dem rechten Weg ist wahrscheinlich eine Gangart eng an Lovecraft gemeint – das wäre jedenfalls wünschenswert. Ein Podcast, der sich ganz allgemein der unheimlichen Phantastik widmet, ist zwar eine schöne Sache: aber vielleicht nicht Aufgabe der Arkham Insiders, die sich mit dem Namen ja doch einem gewissen Programm verschrieben haben. Wir freuen uns jedenfalls, wenn du dranbleibst. Auch dann, wenn Lovecraft mal nicht so im Mittelpunkt stehen sollte, wie es bisher der Fall war.
Viele Grüße
12. August 2021 um 16:23 Uhr
Glückwunsch zum Meilenstein! Bin seit Folge 29 dabei, habe die davor aber alle nachgehört. Meine Lieblingsfolge vermutlich Nummer 124, The Outsider, aber das liegt wohl an der Geschichte selber und ihren Möglichkeiten.
Was mich interessieren würde: weg von Lovecraft – gerne noch die Reste, und ein paar Briefe, da ist ja noch viel Material. Aber dann Dunsany, und andere Vorläufer, und Novellen der Romantik oder Poe. Ebenso kundig aufbearbeitet, was sicher auch so schon viel Mühe macht.
Danke für die Podcast bisher!
13. August 2021 um 19:51 Uhr
Hallo Herr Rau,
besten Dank für die freundlichen Worte und die Vorschläge. Klar, Dunsany und Poe bieten noch jede Menge, nebst weiteren wichtigen Autorinnen und Autoren. Wo soll man bloss anfangen …
16. August 2021 um 19:52 Uhr
Na, die Liste an Autoren hat Lovecraft doch selber hier versteckt:
http://gutenberg.net.au/ebooks06/0601181h.html
13. August 2021 um 22:39 Uhr
Ich schließe mich dem allgemeinen Tenor an: Weitermachen! Die AI sind unverzichtbarer Bestandteil der deutschsprachigen Lovecraft-Landschaft.
Ich habe gerade mal nachgeschlagen und festgestellt, dass ich seit ziemlich genau 6 Jahren nun Stammhörer bin. Mit den CAS-Folgen habe ich begonnen, zuvor war mir das Projekt aus unerfindlichen Gründen nicht zu Ohren gekommen (dabei hatte ich bereits in den Jahren zuvor sehr viel Lovecraft und auch die Biographie von Sprague de Camp in der Überzeugung gelesen, mit meinem Enthusiasmus relativ allein auf weiter Flur dazustehen – weit gefehlt!). So erhielt ich durch das intensive Nachhören gewissermaßen meine „Grundausbildung“, die den Einstieg in das weite Feld der Sekundärliteratur und der Briefwechsel doch sehr erleichterte. Noch heute greife ich gerne auf ältere Folgen zurück, wenn ich meine Kenntnisse zu einzelnen Protagonisten aus Lovecrafts Umfeld oder bestimmten Zeitfenstern seines Lebenslaufs schnell auffrischen will.
Kurzum: Die Firma dankt für die ersten 8 Jahre und hofft auf weitere nicht-euklidische Zeitabschnitte mit einer Vielzahl spannender Themen. Dass an Stoffen kein Mangel herrscht, ist so offenkundig wie das Leuchten des Trapezoeders.
14. August 2021 um 15:51 Uhr
Besten Dank für den Kommentar. Besonders schön zu hören, dass wir die selbstständige Beschäftigung mit Lovecraft weiter anstoßen konnten – und dass in dem Zusammenhang auch unsere alten Folgen Gehör finden!
15. August 2021 um 11:54 Uhr
Ich möchte Euch beiden mal richtig Danke sagen für die vielen spannenden, tollen und gruseligen Stunden und auch lustigen Momente, die ihr mit viel Leidenschaft und Enthusiasmus geschaffen habt.
So athmosphärisch, wie HPL seine Storys geschrieben hat, so athmosphärisch und stimmungsvoll kommt Eure Erzählweise bei mir an. Viele eurer Folgen habe ich schon mehrfach gehört und „krame“ sie immer wieder mal raus, wenn ich mal wieder eintauchen will in Lovecrafts Leben und Geschichten.
Wenn Ihr z.B. von HPL´s New Yorker Zeit erzählt, dann bin ich geradezu mit ihm in seiner kleinen Wohnung, wenn er schreibt, sehe ihm sozusagen über die Schulter, aus seinem Fenster, gehe mit ihm zu seinem Lieblingsitaliener oder ins Automatenrestaurant essen und sitze und höre gebannt zuhörend und Kaffee trinkend zwischen den Kalems….
Ich bin nur kurz erschrocken bei Eurer „letzten“ Folge, natürlich insgeheim wissend, das Ihr niemals aufhören könnt und es die Arkham Insiders immer geben wird… 🙂
Da ich Euch erst Mitte 2016 entdeckt habe, hole ich gerade die Folgen bis etwa New York nach und lese dazu HPL´s Leben und Werk von Joshi.
Angefangen mit der Phantastik habe ich in den 80ern mit dem Meister Poe, später habe ich dann mit „Es“ Stephen Kings Werk enteckt.
Lovecraft war mir echt bis Mitte der 80er unbekannt, bis ich auf einer Zugfahrt eine Suhrkamp-Paperback-Ausgabe von „Der Fall Charles Dexter Ward“ und „Der Schatten über Innsmouth“ fand, die ein Fahrgast liegengelassen hatte (sowas wie Zufall gibt es nicht….). Ich habe sie erst mal mitgenommen und dann zunächst vergessen, bis ich sie nach Wochen wiederfand und geradezu verschlungen habe! In all der Zeit war ich jedoch mit meiner Begeisterung für die Phantastik eher allein, keiner aus meiner Familie, Freunde und Bekanntenkreis teilt hier meine Neigung. Umso schöner, Euch hier gefunden zu haben und zu wissen, zu einer (oft) unsichtbaren Gemeinschaft von Phantastikbegeisterten zu gehören. Ich wünsche Euch beiden noch viel Schaffenskraft, Lust auf noch mehr HPL und das ihr nie die Neugier verliert.
Ich hoffe, Euch beide mal zusammen auf einer zukünftigen Veranstaltung/Convention treffen zu können, vielleicht mit anderen Arkham Insiders, wenn das mal wieder unbeschwert möglich ist.
Nochmals Danke Mirko und Axel, viele herzliche Grüße und bleibt gesund!
Manfred
15. August 2021 um 20:21 Uhr
Hallo Manfred,
vielen Dank, dass du deine Eindrücke und deine persönliche Herangehensweise an Lovecraft & Co. mit uns teilst! Wahrscheinlich stehen wir, an der einen oder anderen Stelle, immer etwas allein auf weiter Flur mit unserer Phantastik-Begeisterung. Aus dem Wunsch, die gemeinsame Passion zu pflegen und Lovecrafts Leben und Werk noch bekannter zu machen, haben sich schließlich auch die Arkham Insiders konstituiert. Wir freuen uns jedenfalls sehr, wenn wir mit dir einen weiteren Mitstreiter im Geiste (und Hörer) gefunden haben!
15. August 2021 um 14:54 Uhr
Da habt ihr mir aber nen Schrecken eingejagt, Freunde^^ Ich freue mich schon sehr auf die Folgen über „The Mound“, „Grauen im Museum“, „Aus Äonen“, möglicherweise auch zu den Gedichten(?)
Treuer Hörer seit 2016 und auch in den nächsten 5 Jahren.
Auf Bald!
15. August 2021 um 20:22 Uhr
Besser ein Ende mit Schrecken, als eine Schrecken ohne Ende … oder so. 🙂 Wir freuen uns ebenfalls auf die nächsten Folgen – und lassen uns selbst überraschen, wohin die Reise noch gehen wird.
16. August 2021 um 08:35 Uhr
Liebe Arkham Insiders,
erstmal: ganz herzlichen Dank für die ersten 168 Folgen AI Podcasts!! Die Frage, wie es mit Euch nach der Haunter in the Dark – Folge weitergehen wird, stand bei mir jetzt so cira seit einem Jahr zunehmend drohend im Raum und um so mehr bin ich erleichtert, DASS es weitergehen wird und zwar auch mit einem total sinnvollen und guten Konzept.
Ich bin auf Euch ca. 2015 gestoßen und zwar auf eine Empfehlung von Axels Bruder hin. Ich kannte einige Kanon-Stories von Lovecraft durch die HPL-Records Hörbücher, war aber noch nicht wirklich angefixt. Das kam dann ganz stark durch Euren Podcast, der mich durch seine Akribie, Leidenschaft und den schon literaturwissenschaftlichen Ernst begeistert hat, mit dem ihr das Thema HPL angegangen seid (und immer noch angeht, natürlich). Für mich war AI dann auch der erste Podcast überhaupt, den ich intensiv verfolgt habe. Ihr spielt auch die Stärken des Mediums voll aus, finde ich. Wo kann man schon so unterhaltsam und gleichzeitig detailliert in die hinteren Ecken einer Biographie oder eines Werks leuchten wie bei einem Podcast. Kurzum: Ihr habt mich zum Lovecraft- und zum Podcast-Fan gemacht: Danke Danke Danke. Besonders stark / wichtig fand ich immer diejenigen Folgen, in denen ihr geschildert habt, in welchem Kontext HPL geschrieben und gelebt hat, z.B. die Folgen zu Weird Tales oder zu seinem persönlichen Umfeld.
Da Mirko auch in der Folge gefragt hat, was sie die Hörer denn so wünschen würden: Falls Ihr nochmal bei Null anfangen wollt und das Gleiche zu Clark Ashton Smith machen würdet: ich wäre dabei :-). Wenn es bei Lovecraft bleiben soll, würde mich vielleicht am meisten eine Besprechung der Sekundärliteratur bzw. deren Autoren interessieren. Da kommt ihr ja eigentlich immer wieder und oft vorbei, aber eine oder mehrere Folgen zu Sprague de Camp oder Joshi fände ich super spannend. Gleiches gilt auch für Houellebecqs Essay und bestimmt für viele weitere Sachen.
Kurz und gut: Ihr seid großartig und tut ein gutes Werk! Viele Grüße, bleibt gesund und bleibt dran 🙂
16. August 2021 um 19:24 Uhr
Hallo Achim,
vielen Dank für deinen Kommentar! Du bist ja nun auch schon lange dabei … schön zu lesen, dass du dir Gedanken über die Zukunft des Podcasts gemacht hast. Mit CAS werden wir sicherlich nicht mehr bei Null beginnen, dennoch nehmen wir den Vorschlag dankbar zur Kenntnis. Und die Sekundärliteratur ist natürlich auch weiterhin ein ergiebiges Feld, das es zu beackern gilt. Über die von dir genannten Leute ist das letzte Wort noch lange nicht gesagt; mal sehen, wie wir hier andocken können. Sprague de Camp fände ich ja sehr interessant: ein Buch von ihm über antiken Städtebau erschien ja schon auf Deutsch, als man ihn in puncto Lovecraft noch gar nicht so auf dem Schirm hatte …
15. September 2021 um 14:33 Uhr
Der Kommentar kommt mit einiger Verspätung, aber es musste sich erst jemand Kompetentes finden, der mich aus meinen essentiellen Salzen wiedererweckte, nachdem ich mich aus Verzweiflung über das Ende dieses Podcasts aus allen verfügbaren Fenstern gestürzt hatte.
Nun bin ich, bis auf die üblichen, dem Prozeß geschuldeten ‚Unvollständigkeiten‘ wieder wohlauf und kann erheitert, wenn auch lippenlos über Eure Schelmerei schmunzeln.
Zur Geschichte selbst möchte ich Euch wieder einmal fast unumwunden zustimmen, was die gelungene, atmosphärische Dichte und die Verbindung von klassischem Okkult-Horror mit Science Fiction betrifft.
Überdies habe ich das Gefühl, dass es sich bei ‚Jäger der Finsternis‘ um ein munteres Konglomerat von Versatzstücken aus vorangegangenen Geschichten handelt, allerdings fern eines müden Abklatsches.
Die Parallelen zu ‚Träume im Hexenhaus‘ sind wohl unverkennbar, was den jeweiligen Protagonisten angeht, der aus Neugier in einen Strudel düsterer Geschehnisse stolpert und darüber die Kontrolle, ja beinahe sein eigenes Selbst, schlielich auf jeden Fall das Leben verliert.
Die sektiererischen Umtriebe aus ‚Das Grauen von Red Hook‘ dürften Lovecraft im Nachhinein als eine Art Fingerübung gedient haben, eher noch als der ‚Esoterische Orden des Dagon‘ beispielsweise.
Der ‚Starry Wisdom‘ Kult selbst ist quasi ein urbanes Pendant zur degenerierten Whatley-Sippe aus Dunwich, wie ich finde, wodurch die Verhältnisse aus dieser Erzählung auf den Kopf gestellt werden. Denn in ‚Jäger…‘ hat sich nicht der gesellschaftliche Bodensatz, sondern ein Teil der akademischen und sozialen Elite dem Umgang mit kosmischen Mächten hingegeben, und wird im Gegenzug durch die einfachen aber ehrlichen Menschen vom Federal Hill mit ihrem ‚primitiven Aberglauben’ in Schach gehalten. Also konträr zum guten Professor Armitage und seinen Verbündeten gegen das Monster aus der Scheune.
Was ich selbst auch nur schwer nachvollziehen kann, ist Joshis Verweis in Richtung Ewers. Da fände ich ja den Fensteraspekt aus M. R. James ‚Zimmer 13‘ noch passender. A propos James: eine viel größere Übereinstimmungen mit einem Klassiker sähe ich in dem formlosen, schattenhaften Verfolger, herbeigerufen durch den Kontakt mit einem unbekannten Artefakt, in ‚Oh, Whistle, and I’ll Come to You, My Lad‘. Aber dieser Topos selbst ist ja vielfach genutzt und bewährt.
Und was nun Eure eigene Arbeit angeht weiß ich kaum, was noch zu sagen sein sollte, das nicht schon erwähnt und gelobt worden wäre.
Ich empfinde Eure lange, dezidierte Aufarbeitung der Person H. P. Lovecrafts nicht nur als vorbildlich, sondern durchaus überragend. Ihr habt die Entwicklung dieses kontroversen Charakters sowohl menschlich, als nun auch literarisch nachvollzogen und seid dabei – obwohl selbst doch Verehrer – nicht in die Fallstricke romantischer Verklärung oder ominöser Überhöhungen getappt. Ihr habt nie versucht, ein vorgefasstes Bild zu bestätigen, sondern habt es auf Euch genommen, die Person hinter der Ikone kennenzulernen. Mit allen positive wie negativen Erkenntnissen, die sich daraus ergaben.
Daher nochmals ganz großes Lob und vielen Dank für all die Arbeit und Inspiration.
Und jetzt also auf in die Kollaborationen. Das wird noch ein Ritt auf dem Shantak. Denn so sehr ich mich z.B. schon auf das erstaunlich antikolonialistische, beinahe antirassistische ‚In den Mauern von Eryx‘ freue, sosehr fürchte ich bereits jetzt das ideologisch wie auch literarisch schauderhafte Machwerk ‚Das Haar der Medusa‘.
Also dann: Glück auf!
16. September 2021 um 07:49 Uhr
Hallo Nils,
vielen Dank für deine Ausführungen, die wie immer ungeahnte Aspekte ins Spiel bringen. An die M. R. James-Ähnlichkeit hatte ich noch nicht gedacht – nun, wo du das Thema ansprichst, liegt die Sache auf der Hand; dann kommt einem natürlich auch der großartige „Count Magnus“ in den Sinn. Starry Wisdom — Dunwich: ebenfalls eine interessante Achse, die sich hier eröffnet …
Es ist schön zu hören, dass wir sozusagen unserem Auftrag nachgekommen sind – den wir freilich nie so formuliert haben. Aber ich denke, in deinem Resümee finden wir uns passgenau wieder.
Was jetzt noch zu sagen bleibt: Es geht bald weiter bzw. wäre schon weitergegangen, hätten persönliche Angelegenheiten nicht ihr Recht gefordert. In der 3. Septemberwoche werden wir uns zuerst einmal mit dem Thema „Lovecraft als Ghostwriter“ befassen … so dass es bis zum „Haar der Medusa“ usw. noch etwas dauern wird.
Viele Grüße
Axel
29. August 2023 um 02:28 Uhr
Besser spät als nie!
In der 200. AI-Folge erwähnte Axel die Bloch/Lovecraft-„Story-Trilogie“: Shambler from the Stars/The Haunter of the Dark/The Shadow fron the Steeple.
Ich nahm dies als Anlaß, mich jetzt mal genauer damit zu befassen.
Dabei habe ich ein paar Links gefunden:
Die Bloch/Lovecraft-„Trilogie“ findet man auf deutsch gedruckt alle drei Gechichten hintereinanderweg in der Anthologie
„Hüter der Pforten. Geschichten aus dem Cthulhu-Mythos“
https://www.amazon.de/H%C3%BCter-Pforten-Geschichten-aus-Cthulhu-Mythos/dp/3404770811
Eine Besprechung der Anthologie, bzw. aller ihrer Einzelgeschichten gibt es hier:
https://www.phantastik-couch.de/titel/724-hueter-der-pforten/
Hier noch ein paar Details:
Shambler from the Stars
von Robert Bloch erschien erstmals in der Septemberausgabe 1935 von „Weird Tales“.
Digital zu lesen / herunterzuladen hier:
https://archive.org/details/WeirdTalesV26N03193509/mode/2up
Hier ist ein englischer Wikipedia-Artikel über Blochs Zauberbuch „De Vermis Mysteriis“
https://en.wikipedia.org/wiki/De_Vermis_Mysteriis
Hier ein deutscher Artikel über das Buch von der Deutschen Lovecraft Gesellschaft:
https://www.deutschelovecraftgesellschaft.de/wiki/artikel/173-de-vermis-mysteriis/
Robert Bloch
Der Schlächter von den Sternen
gelesen von Nerdsnacks
https://www.youtube.com/watch?v=1Nbp-KUJepI
gelesen von Nemesis the warlock
https://www.youtube.com/watch?v=yRWtpuZBISU
The Haunter of the Dark
by Lovecraft
erschien erstmals in der Ausgabe von Dezember 1936 von „Weird Tales“,
digital verfügbar hier:
https://archive.org/details/WeirdTalesV28N05193612
H. P. Lovecraft
Jäger der Finsternis (Alternativtitel: „Der leuchtende Trapezoeder“ oder auch „Der Schrecken der Finsternis““
Gelesen von Gregor Schweitzer (GM-Factory)
https://www.youtube.com/watch?v=9SLBioEoFTA
Wikipedia-Artikel zu „Der leuchtende Trapezoeder“.
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_leuchtende_Trapezoeder
Hier ein Artikel über die Art, wie der Luther-Verlag die Geschichte auf deutsch inhaltlich stark verändert herausgegeben hat.
https://www.zauberspiegel-online.de/index.php/phantastisches/gedrucktes-mainmenu-147/34258-daemon-der-finsternis-wie-der-luther-verlag-eine-geschichte-von-h-p-lovecraft-faelschte
Inspiration zu „Der leuchtende Trapezoeder“ war nach Meinung des Lovecraft-Experten S. T. Joshi Hanns Heinz Ewers Erzähling „Die Spinne“.
Die Spinne – Novelle von Hanns Heinz Ewers
gelesen von Kati Winter
https://www.youtube.com/watch?v=xc4dGlIVy4Y
Es gibt von „Die Spinne“ eine Hörspielfassung des Titels „Clarimonde“, die man sich bei Pastewkas Podcast „Kein Mucks“ anhören kann:
https://www.bremenzwei.de/audios/hoerspiel-kein-mucks-228.html
Nils B. schreibt in seinem Kommentar, ihm käme statt Ewers Spinne eher M. R. James: Nummer 13 in den Sinn.
Montague Rhodes James „Nummer 13“
Gelesen von Gregor Schweitzer (GM-Factory)
https://www.youtube.com/watch?v=1UMW4jAOUsU
Die Arkham Insiders denken an Lord Dunsany: „Das wundersame Fenster“
Zu hören bei Youtube:
Autor: Edward John Moreton Drax Plunkett, 18th Baron of Dunsany (1878–1957)
Werk: „Das wundersame Fenster“ („The Wonderful Window“) von 1911
Übersetzung: Sebastian Blumtritt. Herzlichen Dank, Bruder!
Sprecher: Alexander Blumtritt
https://www.youtube.com/watch?v=17HF-MgWi9Q
The Shadow fron the Steeple (Der Schemen am Kirchturm)
von Robert Bloch
erschien erstmals September 1950 in „Weird Tales“
https://archive.org/details/Weird_Tales_v42n06_1950-09/mode/2up
Greetings
Funduke