Mit diesem Podcast präsentieren wir eine (hoffentlich) interessante Doppelfolge. Die beiden Texte stehen in einem zeitlichen Zusammenhang, nicht jedoch in einem inhaltlichen. The Thing in the Moonlight wird von S. T. Joshi nicht zum offiziellen Œuvre Lovecrafts gerechnet. In der Tat handelt es sich um die Schilderung eines Traums, die von einem späteren Herausgeber mit einer kurzen Rahmenhandlung aufgepeppt wurde. Der Kern des Geschehens ist aber hundertprozentig Lovecraft.
Mit Ibid nehmen wir uns eine der wenigen Humoresken Lovecrafts vor. Auch dieser Text rangiert, wie The Thing in the Moonlight, wohl unter den unbekanntesten Werken. Sein Ursprung liegt im missglückten Versuch eines Zitats, woraus Lovecraft dann eine Mischung aus Heiligenlegende und Groteske gemacht hat. Das hört sich komisch an? Ist es irgendwo auch, – wir sind gespannt, was Ihr von Ibid haltet.
27. Mai 2021 um 16:59 Uhr
Was bei „Ibid“ erwähnt werden sollte: Das Fertigen von Trinkbechern aus Schädeln war etwas, was in der Geschichte der Langobarden nicht ungewöhnlich war. Der Podcast „Geschichten aus der Geschichte“ (einst „Zeitsprung“) hat das einmal behandelt: https://www.geschichte.fm/podcast/zs01/
Und noch ein kleiner Einwurf zu „Moonlight“ und der Traumdeutung: Ich musste hierbei an Lovecrafts Gedicht „H. Lovecraft’s Attempted Journey betwixt Providence & Fall River on the N.Y.N.H. & H.R.R.“ denken. Dieses hat Lovecraft mit 10 Jahren nach einer seiner ersten Fahrten mit einer elektrischen Straßenbahn verfasst (s. S. 114f. in der deutschen Fassung des 1. Bands der Joshi-Biografie). Vielleicht floss in dem „Moonlight“-Traum eine Kindheitserinnerung ein. Das Gedicht ist übrigens auch ein gutes Beispiel für Lovecrafts Humor – um mal wieder einen Bogen zu „Ibid“ zu schlagen.
27. Mai 2021 um 17:24 Uhr
Hi Marius,
besten Dank für die Hinweise zum Podcast und Gedicht. Irgendwann werden wir uns das Thema „Lovecraft und Humor“ sicherlich auch noch einmal gesondert vornehmen …
Viele Grüße
Axel