The Unnamable gehört nicht zu Lovecrafts bekanntesten Geschichten. Und vielleicht gehört sie auch nicht zu seinen besten. Das ändert nichts daran, dass sie für seine Entwicklung als Regionalschriftsteller wichtig gewesen ist. Wir finden hier nicht nur den fiktiven neuenglischen Ort Arkham erwähnt, sondern mit dem Magnalia Christi Americana von Cotton Mather ein historisches Dokument aus Neuengland, – das es freilich in Wirklichkeit gibt. Auch wie Lovecraft die Story angelegt hat – als einen ästhetischen Diskurs –, hat uns gut gefallen. Angesichts dieser Pluspunkte ist das schwächste Element, nämlich das des Übernatürlichen, durchaus zu verschmerzen …
23. Februar 2020 um 14:41 Uhr
Gute Folge wie immer 😉 Ich würde sagen die aufkommende menschliche Neugier in Form von Astronomie, Archäologie, Zoologie, Physik anfang des 20. Jahrhunderts hat auch viel zum unbekannten und unbeschreiblichen Horror Lovecrafts beigetragen.
P.s warum holt ihr euch nicht mal Marco Frenschkowski ran für ne Episode? Hab ihn vor kurzem in nem anderen Podcast über Lovecraft gehört, wäre sicherlich interessant.
Grüße und schönen Sonntag noch.
1. März 2020 um 01:01 Uhr
Hallo,
ich freue mich sehr, wieder Euren Podcast zu hören!
Mich hat die Geschichte von den Auszeichnungen eines Ahnen, die sich in der Gegenwart manifestieren in Grundzügen an „The Case of Charles Dexter Ward“ erinnert. Wobei ich Euch zustimme, dass die Parallele zu „The Dunwich Horror“ natürlich noch deutlicher ist.
Es ist interessant, dass, wie Ihr berichtet, Lovecraft nunmehr Arthur Machen für sich entdeckt hatte. Das hat mich daran erinnert, dass in der Geschichte „The Inmost Light“ ebenfalls eine Erscheinung in einem oberen Fenster eines Hauses vorkommt:
„[…] I looked up in the direction of the houses, and as I looked I felt my breath caught back, and my teeth began to chatter, and the stick I had in one hand snapped in two with the grip I gave it. […] As I glanced up I had looked straight towards the last house in the row before me, and in an upper window of that house I had seen for some short fraction of a second a face. It was the face of a woman, and yet it was not human. […] I knew I had looked into another world – looked through the window of a commonplace, brand-new house, and seen hell open before me.“
Die Geschichte ist 1920 in der Sammlung Masterpieces of Mystery: Mystic-Humorous Stories erschienen. Es wäre mithin möglich, dass Lovecraft sie kannte und sich hat inspirieren lassen.
Zumindest ist es ein lohnenswerter Literaturtipp!
Macht weiter so, ich freue mich auf jede neue Folge der Arkham Insiders!
John
1. März 2020 um 09:18 Uhr
Hallo John,
sehr gut beobachtet! Ja, die Möglichkeit ist zweifelsohne vorhanden. Man muss überhaupt viel mehr Arthur Machen lesen. 🙂
Vielleicht hast Du schon mitbekommen, dass es mittlerweile eine neue deutsche Ausgabe gibt (quasi die alte Piper-Ausgabe von Joachim Kalka, aber erweitert)?
Siehe hier: http://www.elfenbein-verlag.de/
Viele Grüße
Axel
2. März 2020 um 15:53 Uhr
Mal wieder eine sehr schöne Folge. Vor allem fand ich prima, wie ihr die verschiedenen Briefe, Biografien etc. auseinandergenommen habt und aufgezeigt habt, was gar nicht so sein kann, wie es im Geschriebenen rüberkommt. Sehr gut! Ich freue mich schon sehr auf The Festival.