Ein schauriges Moor, eine steinalte Ruine, ein verfallenes Schloss … die 1921 verfasste Story The Moon-Bog (Das Mondmoor) strotzt nicht gerade vor einfallsreichen Schauplätzen. Noch dazu sind diese gotischen Requisiten in Irland verortet; ein Land, zu dem Lovecraft keinen Bezug hatte und dessen souveräne Tendenzen er – der treue Untertan des britischen Königshauses – wohl auch nicht gutheißen konnte.
Trotz alledem wollen wir nicht zu hart ins Gericht gehen mit dieser Geschichte. Denn das, worauf es letztendlich ankommt, hat Lovecraft gewieft angepackt: Er vermischt Elemente der antiken Sagen- und Mythenwelt mit einem fremdartigen, von akkustischen Signalen begleiteten Horror, der bereits das andeutet, was er später perfektionieren sollte.
Der Autor hat seine Gruselgeschichte, wie im Podcast erwähnt, selbst vorgeträgen. Nämlich anlässlich einer kleinen Feier zu Ehren des irischen Nationalheiligen St. Patrick am 10. März 1921 (auch wenn der offizielle St.-Patricks-Day am 17. März begangen wird). Ort der Veranstaltung war der Hub Club in Boston, ein Treffpunkt von Amateuerjournalisten. (Quelle: Brief an Reinhart Kleiner, 23.4.1921).

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