Gab es im Kongo jemals eine geheimnisvolle weiße prähistorische Zivilisation, die zudem eine sagenhafte Stadt mitten im Dschungel errichtet hat? Das ist die Prämisse, von der Arthur Jermyn (im englischen Original: Facts Concerning the Late Arthur Jermyn and His Family) ausgeht. Lovecraft bedient sich in der kurzen Story des Lost-Race-Mythos, ein beliebtes Subgenre, das unter anderem so populäre Autoren wie Edgar Rice Burroughs (Tarzan) oder Henry Rider Haggard (Allan Quatermain) behandelten. Freilich erhält die Idee bei unserem Schriftsteller aus Providence einen eigenen Twist. Ob ihm seine Intention – etwas Ungeheuerliches zu präsentieren – in der Geschichte geglückt ist? Darüber zerbrechen wir uns in diesem Podcast die Köpfe …
Download: Arkham Insiders Folge 112 – Facts Concerning the Late Arthur Jermyn and His Family
22. Oktober 2018 um 14:28 Uhr
In „Eaters of the Dead“ (verfilmt als „der 13. Krieger“) deutet Michael Crichton an, daß die Angreifer Neandertaler sein könnten.
Und mir fällt der Titel von dem Roman nicht mehr ein, in dem eine Expedition eine Art verlorene Kolonie von Neandertalern findet – die aber sich durch Kannibalismus eine Prionenkrankheit eingefangen haben und deshalb untergehen wird…
22. Oktober 2018 um 15:46 Uhr
Der Roman hört sich aber auch appetitlich an … falls Dir der Titel einfällt, kannst Du ihn ja bei Gelegenheit noch einmal hier nennen.
14. November 2018 um 18:15 Uhr
Wieder eine sehr sachliche, tiefschürfende Rezension.
Interessant finde ich, dass diese Geschichte gerade aufgrund ihres xenophoben und rassistischen Untertons dazu angetan ist, heutzutage eher als Tragödie gelesen zu werden, denn als genetische Variante des klassischen Familienfluchs.
Im Zeitalter der Hellboys, Wolverines, Hulks und Venoms müsste Arthur Jermyn kein Entsetzen mehr empfinden, nur weil sein Familienzweig einem Tête-à-Tête des Ahnherrn mit einer afrikanischen Lady Bigfoot entsprungen ist.
Er würde sich ein schmissiges Outfit zulegen und mit seinem hohen Intellekt und übermenschlichen, physischen Fähigkeiten, die mindestens latent noch vorhanden sein dürften, die Nacht durchstreifen und das Böse™ bekämpfen.
Wäre er nur etwas später geboren, der arme Arthur. Die Welt war noch nicht bereit für ihn.
Amüsant finde ich die Vorstellung, den guten HPL mit dieser Deutung seines Werkes vermutlich in gruftgebundene Dauerrotation zu versetzen 😉
Was mir allerdings seit jeher diskussionswürdig erscheint, ist der Gleichlaut von Jermyn und German. Fällt vielleicht Euch dazu etwas ein?
16. November 2018 um 19:17 Uhr
Interessant finde ich, dass diese Geschichte gerade aufgrund ihres xenophoben und rassistischen Untertons dazu angetan ist, heutzutage eher als Tragödie gelesen zu werden, denn als genetische Variante des klassischen Familienfluchs.
Im Zeitalter der Hellboys, Wolverines, Hulks und Venoms müsste Arthur Jermyn kein Entsetzen mehr empfinden, nur weil sein Familienzweig einem Tete a tete des Ahnherrn mit einer Bigfoot-Lady entsprungen ist.
Er würde sich ein schmissiges Outfit zulegen und mit seinem hohen Intellekt und übermenschlichen, physischen Fähigkeiten, die mindestens latent noch vorhanden sein dürften, die Nacht durchstreifen und das Böse™ bekämpfen.
Wäre er nur etwas später geboren, der arme Arthur. Die Welt war noch nicht bereit für ihn.
Amüsant finde ich die Vorstellung, den guten HPL mit dieser Deutung seines Werkes vermutlich in gruftgebundene Dauerrotation zu versetzen 😉
Was mir allerdings seit jeher diskussionswürdig erscheint, ist der Gleichlaut von Jermyn und German. Fällt Euch dazu vielleicht etwas ein?
16. November 2018 um 21:22 Uhr
Hi Nils,
besten Dank für Deine interessanten Ausführungen und Andeutungen. 🙂
Jermyn und German: Das ist mir auch schon aufgefallen, eine Erklärung habe ich dafür allerdings nicht …
Axel