[mashshare]
Anfang des Jahres 1925 treffen wir Lovecraft in der 169 Clinton Street in Brooklyn an. Der gemeinsame Haushalt mit Sonia wurde bereits Ende 1924 schon wieder aufgelöst, nachdem sie einer Anstellung nach Cincinnati gefolgt war.
In den ersten Monaten scheint Lovecraft sein altes Leben weiter zu führen: er trifft sich mit den Kalem Club-Mitgliedern zu Diskussionen und ausgedehnten Spaziergängen. Doch zum Frühling hin stellen wir eine Wandlung fest. Er sehnt sich nach intellektuellen Auszeiten und Stunden, die er alleine verbringen möchte. Im Mai erleidet er eine schweren Schlag: während er in seinem Appartement schläft, wird in den angrenzenden Raum eingebrochen. Der oder die Diebe verschonen Bücher und Andenken aus Providence – allerdings nehmen sie fast seine gesamte Kleidung in Form von Anzügen mit, außerdem einen Koffer von Sonia sowie ein Radio von Samuel Loveman, das dieser Lovecraft zur Aufbewahrung überlassen hatte. Lovecraft, notorisch klamm, kann sich nicht ohne weiteres neue Anzüge kaufen und muss nun streng mit einem dünnen, blauen Sommeranzug und einer Flanell-Hose haushalten. Die meiste Zeit über sitzt er zu Hause im Nachthemd und spart sich die Benutzung der Ausgeh-Garderobe für wichtige Anlässe auf.
Wir erleben nun den Beginn der Phase, in dem New York für ihn zur „Pest-Zone“ werden wird. Seine Niedergeschlagenheit und Frustration nehmen zu, er wird jeglichen Spaß an der Stadt verlieren. Erst die Rückkehr nach Providence im darauf folgenden Jahr wird dieses düstere Kapitel beenden. Bis dahin haben wir aber noch einige Folgen vor uns – viel Vergnügen beim Hören!
Download: Arkham Insiders Folge 75 – Lovecraft 1925 in New York
Shownotes
The Bowery Boys: H. P. Lovecraft’s very bizarre hatred of Red Hook and Brooklyn Heights
[mashshare]
23. Oktober 2016 um 16:14 Uhr
Ad „Mariano“ – Sofern ich das richtig erinnere, war das der Name des italienischstämmigen Pächters, der Lovecrafts ererbtes Stückchen Land (einen Steinbruch) bewirtschaftete. HPL und J. F. Morton unternahmen da, glaube ich, auch mal einen geologischen Streifzug, woraufhin Mariano HPL noch mit Gesteinsproben belieferte, die letzterer – aufgrund seiner praktischen Unfähigkeit, das Zeug zu verpacken und die schwere Kiste zur Post zu schaffen, länger nicht an Mortonius versandte.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Mariano und/oder einer seiner Söhne nicht auch bei einem der innerprovidence’schen Umzüge den Spediteur machte(n).
Da müsste man im HPL-JFM-Briefwechsel nachlesen …