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1923 – was für ein Jahr! Lovecraft kommt nach Marblehead, beginnt für die Weird Tales zu schreiben und macht eine literarische Entdeckung: Mit dem walisischen Dichter Arthur Machen (1863-1947) tritt ein Einfluss in Lovecrafts Leben, dessen Wirkung nicht überschätzt werden kann. Von Machen wird Lovecraft später die Idee der im Verborgenen agierenden Kulte übernehmen, die durch Zeiten und Räume hinweg miteinander in Verbindung stehen und den Menschen – wenn überhaupt – nur stichprobenartige Einblicke in ihr verderbliches Treiben gewähren.
Machen war durch und durch ein Original und es ist kein Wunder, dass der sensible Träumer und Phantast in Lovecraft eine besondere Seite zum Klingen brachte. Basierend auf Lovecrafts Ruhm kam auch Arthur Machen in den letzten Jahrzehnten verstärkte Aufmerksamkeit zu; in Deutschland etwa kann das Publikum auf eine 6-bändige Werkausgabe des Piper-Verlags zurückgreifen.
Wie es bei den Arkham Insiders schon Tradition ist: Wir beginnen mit dem Menschen Arthur Machen, stellen seine Biografie vor, gefolgt von einem Blick auf sein Schaffen. In einem 2. Podcast widmen wir uns schließlich Machens Einfluss auf Lovecraft und seinem Beitrag zum Cthulhu-Mythos.
Download: Arkham Insiders Folge 61 – Arthur Machen 1/2 Leben und Werk
Shownotes
- Allan Gulette, Linksammlung und Artikel zu Arthur Machen:
http://alangullette.com/lit/machen - The Friends of Arthur Machen (Arthur Machen Society)
http://www.arthurmachen.org.uk/index.html - The Guardian: Machen is the forgotten father of weird fiction
http://www.theguardian.com/books/booksblog/2009/sep/29/arthur-machen-tartarus-press - Bibliografie of early occult detectives
https://timprasil.wordpress.com/a-chronological-bibliography-of-early-occult-detectives
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22. Februar 2016 um 17:48 Uhr
Vielen Dank für diese wieder einmal sehr interessante Folge. Es ist bewundernswert, wie viel Arbeit und Sorgfalt ihr jedes Mal in die Vorbereitung steckt.
Von Arthur Machen sind einige meiner Lieblingstexte der Weird Fiction, was mich aber immer ein bisschen gestört hat, vor allem in „The Great God Pan“, sind diese immer wiederkehrenden Phrasen im Sinne von „..things that I dare not to speak of“. Ich sehe ja ein, dass die Fantasie des Lesers ein viel wirkungsvolleres Instrument zur Erzeugung von Angst ist, als eine minutiöse Beschreibung, aber ständig zu sagen, dass etwas „unbeschreiblich“ böse und abartig ist, ist doch irgendwie auch keine Lösung. Vor allem wenn es wie in „Pan“ in jedem vierten Satz gesagt wird ^^. „The White People“ ist mit Abstand mein Lieblingstext von ihm, da fällt es nicht so negativ auf und ich finde es ist, selbst abgesehen von den Schauereffekten, einfach eine wunderbar erzählte Geschichte.
Seid ihr in eurer Recherche zufällig darauf gestoßen was Machen und Dunsany voneinander hielten? Die beiden müssen sich doch bestimmt gekannt haben.
22. Februar 2016 um 19:41 Uhr
Schön, wenn Dir der Podcast gefallen hat!
Die Wiederholungen, – nun, evtl. dienten sie Machen dazu, eine bestimmte Atmosphäre zu erzeugen … im Übrigen war es Teil seines Programms, nicht alles auszusprechen, das gilt vor allem für das, was sich mit der Sexualmoral des viktorianischen Zeitalters gebissen hätte. Aber auch das trägt m. E. heute zu seinem Reiz bei, der ja stark auf das Unterschwellige abzielt.
Zum Verhältnis Machen – Dunsany: interessante Frage, auf die Schnelle habe ich das hier gefunden: „Lord Dunsany admired The Hill of Dreams and wrote an introduction to a 1954 reprint of the novel.“ Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/The_Hill_of_Dreams
Gruß
Axel
27. August 2021 um 14:42 Uhr
Ich finde es erstaunlich, dass Lovey Machen so hoch schätzte, da Lovey doch viel besser schrieb. Ich habe die bekanntensten Erzählungen Machens gelesen, fand sie aber hölzern und langweilig.
27. August 2021 um 17:29 Uhr
Nun, ob Lovecraft überhaupt gut schrieb – darüber scheiden sich bekanntlich auch die Geister. Machen bediente jedenfalls einige Aspekte, die Lovecraft huntertprozentig gefallen mussten. Vor allem Machens Idealfigur – der ungebundene, müßiggehende Junggeselle, der seine Nase in allerlei okkulte Dinge steckt – dürfte Lovecraft zugesagt haben.