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Ganz am Anfang seiner schriftstellerischen Laufbahn verstand sich Lovecraft eher als Dichter und weniger als Prosaschriftsteller. Er schrieb über 200 Gedichte, von denen viele einfache Gelegenheitsgedichte zu verschiedenen Anlässen sind. Dabei bemühte er sich oft, den Stil des von ihm so geschätzten 18. Jahrhunderts nachzuahmen. Während seiner Zeit als Amatuerjournalist hatte er sich auch deutlicher Kritik auszusetzen und er trug manchen kleinen Kampf in den diversen Amateurjournalen aus. In seinen späteren Jahren sah er sich durchaus ironisch selbstkritisch.
Download: Arkham Insiders Folge 19 – Lovecrafts Lyrik
Shownotes
- Eine Auflistung der Gedichte und auch einige (leider doch nur wenige) vollständige Texte sind hier zu finden:
http://hplovecraft.com/writings/poetry/ - Dafür findet man mehr aus Poemhunter
http://www.poemhunter.com/howard-phillips-lovecraft/poems/ - „The Temple“ auf SFFaudio:
http://www.sffaudio.com/?p=41996 - SFFaudio mit dem Link auf LibriVox für „The Tomb“
http://www.sffaudio.com/?p=40397 - Seite von Orchester der Schatten
http://www.orchesterderschatten.de/
Anmerkung: Das mit dem Geschichtsunterricht habe ich mir bei Frank Goosen, damals noch bei Tresenlesen, ausgeliehen.
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26. März 2014 um 15:42 Uhr
Unglaublich, wie interessant jede neue Folge ist, obwohl ihr Lovecrafts Prosawerk bislang kaum gestriffen habt! Super Episode mal wieder.
Ein kleiner Nachtrag: Ich bin mir nicht sicher, aber mir ist, als hättet ihr gar nicht erwähnt, dass Lovecrafts konstanter Output an Gedichten nicht zuletzt auf seine Mutter zurückging, die darin ja die eigentliche Berufung ihres Sohnes sah und ihn dementsprechend in seinem lyrischen Bemühen förderte. Nur der Vollständigkeit halber.
Ansonsten muss ich sagen: Auch wenn die erwähnten ironischen Verse in der Tat ein schönes Beispiel für Lovecrafts feinen Humor sind, ist der Großteil seiner Knittelverse – wenn auch handwerklich gut – auf Poesie-Album-Niveau.
26. März 2014 um 17:29 Uhr
Schöne Zeichnung übrigens; die beiden sind sehr gut getroffen 🙂
Dass Susie in ihrem Howard einen „poet of the highest order“ sah, hat Mirko in der Folge über seine Mutter (# 14) angebracht, so dass wir dachten, wir bräuchten es nicht noch einmal sagen … möglicherweise haben wir es aber auch einfach versäumt 🙂 Man sieht also wieder einmal, wie sinnvoll die Kommentarfunktion ist (vorausgesetzt, sie wird von aufmerksamen Hörern genutzt). Wie auch immmer, besten Dank für den Hinweis.
27. März 2014 um 13:25 Uhr
Sehr interessant, auch wenn ich Lovecrafts Lyrik geteilter Meinung gegenüberstehe. Manche sind wirklich verdammt atmosphärisch und wunderbar zu lesen, doch einige andere wirken auf mich eher als Fließbandproduktion ohne große Ästhetik.
Die Regelmäßigkeit seiner Gedichte sagt mir übrigens sehr zu. 🙂
Einen Blick sind die Gedichte allemal wert!
Mit freundlichen Grüßen
Blackdiablo
PS: Witzigerweise kann ich mich mit den Hasstiraden von Lovecraft gegenüber dem freien Vers sogar großflächig anschließen, auch wenn ich selbstredend nicht die Ahnung davon habe wie Lovecraft. 😉
29. März 2014 um 11:53 Uhr
Der freie Vers steht natürlich immer schnell im Verdacht, nur das Mittel schlechter Lyriker zu sein, die einfach nicht das handwerkliche Können für vernüftige Metrik und Reime besitzen.
Nun kenne ich natürlich nicht die Lyrik, gegen die Lovecraft da giftet, aber ich möchte dennoch eine Lanze für den freien Vers brechen, da ich ein großer Fan von Johannes Bobrowski bin: http://www.bibliele.com/CILHT/bobrowski.html Wenn man laut vorliest ist die Wirkung nochmal ganz anders.
29. März 2014 um 16:35 Uhr
Also, den Brobowski kannte ich noch nicht, finde ich gut; er entwirft da einige schöne, stimmungsvolle Bilder. Das wäre dann auch meine Hauptforderung, die ich an Lyrik stelle, – mit der Verslehre bin ich ohnehin nicht sehr vertraut.
AI Axel
29. März 2014 um 16:38 Uhr
Blackdiablo, dann probier’ doch mal den von Loki empfohlenen Johannes Brobowski. Ich bin da durchaus auf den Geschmack gekommen …
AI Axel
31. März 2014 um 18:04 Uhr
Er ist jedenfalls keiner der Sorte, die ich verachten würde, aber richtig anfreunden kann ich mich mit ihm auch nicht ganz. Ich erkenne die Ästhetik, die ihr dadrinnen seht, aber meins ist das leider nicht. Dafür ist mir das zu minimalistisch.
Klassischer liegt mir wohl mehr. 😛
Freundlicher Gruß
Blackdiablo, Freund regelmäßiger Gedichte des Barocks, der Romantik und nicht zuletzt des Expressionismus 🙂