Dicht an dicht hat Lovecraft die Ereignisse in seinem Kurzroman Die Traumsuche nach dem unbekannten Kadath gereiht, die sämtlich in einem rein deskriptiven Stil dargeboten werden; der Einsatz von Dialogen fehlt fast völlig. Wunder folgt auf Wunder, Scheußlichkeit auf Scheußlichkeit und nur in gut abgewogenen Dosen sollten die Beschreibungen von urzeitlichen Begebenheiten, unvorstellbar tiefen Grüften und mehreren tausend Meter hohen Kolossal-Statuen genossen werden …
Wäre weiter nichts von Lovecraft und seinem übrigen Werk bekannt: Nach der Lektüre der Traumreise müsste man wohl den unbedingten Wunsch verspüren, mehr über den Menschen dahinter zu erfahren. So maßlos, so kraus und gewiss auch so fehlerhaft oder widersprüchlich dieses Garn ist: es verfehlt nicht, eine starke Wirkung zu entfalten. Gerade aber auch der Lovecraft-Kenner wird diesem Kurzroman seine Aufmerksamkeit nicht versagen können. Denn wie Lovecrafts übriges Hauptwerk weist auch die Traumsuche unfehlbar jene Merkmale auf, die an der Autorenschaft keinen Zweifel lassen: Kosmischer Horror, Neuengland-Lokalpatriotismus und die Schrecken der Unterwelt.

Eine Nacherzählung der Geschichte haben wir mit dem ersten Teil dieser Doppelfolge zur Traumreise veröffentlicht.

Download: Arkham Insiders Folge 152 – The Dream-Quest of Unknown Kadath/2